Osnabrück. Ein vielseitiges Spektrum regionaler Chormusik ließ sich beim 20. mundART-Chorfestival im Piesberger Gesellschaftshaus erleben. Das mittlerweile an zwei Abenden stattfindende Konzert hielt für Choristen und Gäste zahlreiche Höhepunkte parat.
Freien Chören eine Auftrittsmöglichkeit bieten – dieser Gedanke stand bei der Festivalgründung vor zwanzig Jahren im Vordergrund. Die Beliebtheit der Veranstaltung ist ungebrochen. So meldeten sich auch zum zwanzigsten Jubiläum mehr Chöre an, als teilnehmen konnten. Mit einem selbst geschriebenen Geburtstagsständchen überraschte am Freitagabend der Chor der Lagerhalle e.V. „die Tontauben“. Der Austausch mit dem Publikum prägte den ersten Festivalabend, an dem Chöre wie „Pocodela Musica“, „Taktlos“, oder „Grüner Bereich“ eine große gesangliche Bandbreite entfalteten.
Komplexe Chor-Arrangements
Auch am Samstagabend wurde die gewohnte Rollenaufteilung zwischen Künstlern und Rezipienten durchbrochen. Von Schlagzeug, Klavier und Bass unterstützt, machte der elfköpfige „ProjektChor“ den Auftakt, geleitet von Ralf Siebenand, der auch die Festival-Moderation übernahm. Der Frauenchor „Stimmt so“ erhielt danach für seine jazzige Eigeninterpretation von „Somewhere over the rainbow“ und dem dynamisch vorgetragenen „Because the Night“ reichlich Applaus. Voll wurde es auf der Bühne, als der „Afrika-Gospelchor Njabulo“ seinen Auftritt bestritt. Chorleiter und Djembe-Trommler Max-Ole Tammen verstand es, das Publikum von Anfang an mit einzubeziehen.
Während der Chor kraftvollen Gesang mit rhythmischen Bewegungen kombinierte, sang und schwang das Publikum bereitwillig im Takt. Komplexe Chor-Arrangements boten danach die Mitglieder des A-cappella-Chores „JazzWeDo“. Zum Festivalabschluss bot „HOMOphon“, der bereits 1987 gegründete „erste schwule Männerchor Münsters“, nicht nur schillernde Abendkleider und grelle Schminke, sondern auch nuancierten Gesang und frivole Texte, die beim Publikum ausgesprochen gut ankamen.
Artikel in der NOZ vom 31.10.2016 von Christoph Beyer
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