Osnabrück. Vier Chöre haben mit einem Benefizkonzert in der Lutherkirche Geld für das Familienzentrum Schölerberg gesammelt.
Zunächst bringt Michael Bergmeyer dem Publikum bei, wie man „frenetischen Applaus mit Ausraster“ spendet. Wieder einmal hatte er in der Lutherkirche das Benefizkonzert „GPC“ organisiert: Gospel & Pop in Concert. Der Erlös aus Eintrittsgeldern und Getränken in der Pause kommt diesmal dem Familienzentrum Schölerberg zugute, das gerade zehnjähriges Jubiläum hatte. Ganz konkret soll das Geld zur Finanzierung einer Kinderbetreuung verwendet werden.
Vier Chöre engagieren sich für den guten Zweck und erfreuen die Zuhörer in der voll besetzten Lutherkirche mit einem bunten Programm. „New Spirit“ macht den Anfang, ein Chor der Gemeinde Maria Hilfe der Christen in Lüstringen. Michael Bergmeyer leitet den Chor seit fast dreißig Jahren, außerdem übernimmt er Soli und begleitet am Flügel. Abwechslungsreich ist schon das Programm dieses einen Chores: Von der ruhigen Gospelnummer „Breath“ bis hin zu „Über sieben Brücken“ reicht die Palette.
Als Nächstes ist der noch relativ junge Afrika-Gospelchor Njabulo an der Reihe, der mit kraftvollen und gemessen schreitenden Klängen durch die Kirche einzieht. Der Chor in seinen farbenfrohen Gewändern singt a-cappella, allerdings mit etwas Percussion als Begleitung, und klingt in seiner sehr direkten und offensiven Art ganz anders als New Spirit. Damit kommt er beim Publikum sehr gut an, zumal die Gospels aus Südafrika voller Schwung und Freude sind. Wenn man den Text auch nicht verstehe – der Chor singt verschiedene Südafrikanische Sprachen – so sei das nicht weiter schlimm, sagte Chorleiter Max-Ole Tammen, man werde es dennoch verstehen, denn „Gospel ist das Evangelium!“ Das funktioniert auch tatsächlich, denn der Chor hat sichtlich Spaß, und das Publikum hält es nicht lange auf den Kirchenbänken.
Mit einem afrikanischen Gospel beginnt auch Chornetto Kirsch. Der Frauenchor tritt mit nur neun Sängerinnen auf und wagt sich mit dieser kleinen Besetzung dennoch an anspruchsvolle Bearbeitungen etwa von „Joshua fought the Battle of Jericho“. Die ehemalige Chorleiterin Dana Weber hat für diesen Auftritt noch einmal ihre alte Aufgabe übernommen und singt mit ihrer Soulstimme auch die Soli etwa in „True Colors“.
Schließlich der Auftritt des Sing out choirs, der einzige überregionale und weitaus größte Chor des Abends, der aus einem Projektchor hervorgegangen ist und zu Playback oder zur Klavierbegleitung durch Elvis E. singt. Silas Edwin dirigiert Gospel wie „God be praised“ oder Songs von Michael Jackson wie „I‘ll be there“. Hier ist zudem Julie Mensah als stimmgewaltige Solistin zu erleben.
Artikel in der NOZ vom 05.11.2017 von Jan Kampmeier
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